Projektbeispiel:

Privatisierung ostdeutsche Großchemie

Ausgangslage und Zielsetzung

Entgegen den ursprünglichen Erwartungen konnten die Privatisierungsaktivitäten an den ost-deutschen Großchemiestandorten nicht mit Beendigung der Tätigkeit der Treuhandanstalt abgeschlossen werden. Die verbliebene, auch als „Privatisierung der Restchemie“ bezeichnete Aufgabe umfasste die 31 noch nicht privatisierten Unternehmen und deren Tochtergesellschaften an den Standorten Leuna, Bitterfeld-Wolfen und Zeitz. Die BvS als Rechtsnachfolger der Treuhandanstalt musste die möglichst nahtlose Fortführung und konzeptionelle Weiterentwicklung der begonnenen Aktivitäten sicherstellen.

Ziel des Projektes war die Fortführung der Privatisierung während des gleichzeitigen Aufbaus einer entsprechenden Organisationseinheit.

Vorgehensweise

Eine erste Statusaufnahme ergab, dass ca. 50 Privatisierungsvorhaben zu bearbeiten waren. Die zunächst vorhandenen Teamressourcen waren nicht ausreichend, da die Mitarbeiter des Direktorates Chemie der Treuhandanstalt überwiegend nicht mehr verfügbar waren. Das Team wurde daher sukzessive überwiegend durch Berater aufgestockt. Für den gezielten Einsatz der begrenzten Teamressourcen wurden die einzelnen Privatisierungsvorhaben klassifiziert hinsichtlich des Privatisierungsfortschritts, der Chancen für eine erfolgreiche Privatisierung und der Bedeutung für den jeweiligen Standort.

Vorhaben hoher Bedeutung / Verhandlungen fortgeschritten

Die Teamressourcen wurden mit Priorität für Projekte hoher Bedeutung mit fortgeschrittenem Verhandlungsstand eingesetzt. So konnten die Verhandlungsrunden effizient vor- und nachbereitet werden und ggf. notwendige Entscheidungen auf Vorstandsebene zügig herbeigeführt werden. Dadurch wurden schnelle Abschlüsse bzw. das zeitnahe Erkennen von Sackgassen möglich.

Vorhaben hoher Bedeutung/ kein konkretes Kaufinteresse

Für Privatisierungsobjekte mit hoher Bedeutung aber ohne konkrete Kaufinteressenten wurde die Privatisierungsstrategie überprüft und gezielt mit potenziellen Käufern Kontakt aufgenommen. So konnte teilweise ein für die Privatisierung besser geeigneter Zuschnitt der Aktivitäten gefunden werden und evtl. erforderliche Randbedingungen, in der Regel Infrastrukturanforderungen, frühzeitig adressiert werden. Hieraus ergab sich unter anderem die Notwendigkeit der Anpassung einzelner Standortkonzepte.

Vorhaben geringerer Bedeutung

Auch für Privatisierungen von z.B. Küche, Wohnheim oder Feuerwehr wurden Projekte mit klarer Planung und Verantwortlichkeit definiert. Diese wurden aber mit geringerer Priorität und notwendigerweise größerer Flexibilität bearbeitet.

Ergebnisse

Innerhalb kurzer Zeit wurden eine professionell arbeitende Organisationseinheit mit zunächst ca. 30 Mitarbeitern/ Beratern aufgebaut sowie die Konzepte für die weitere Privatisierung erstellt. Die Arbeitsgruppe Chemie konnte innerhalb von 2 Jahren 46 Privatisierungen abschließen, davon ca. 1/3 während der Projektlaufzeit.


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